Auch unser Schlaf unterliegt einem wiederkehrenden Rhythmus: Wir durchlaufen im Schlaf etwa fünf verschiedene Phasen, und zwar innerhalb einer gewissen Reihenfolge und einem Zyklus von etwa 90 Minuten [1]:

Hier steht W für den Wachzustand, R für den REM-Schlaf und N1-N3 sind verschiedene Zwischenphasen im Übergang zum Tiefschlaf (N3).
Der REM-Schlaf R ist benannt nach dem englischen Ausdruck Rapid Eye Movement, da der Körper die Augen unter den geschlossenen Liedern in dieser Phase stark bewegt. Träume treten meist in dieser Phase auf und man vermutet, dass diese Phase wichtig für den Lernprozess und die Informationsverarbeitung ist [2].
Dieser Zyklus aus unterschiedlichen Schlafphasen wiederholt sich solange wir schlafen, also im Schnitt durchlaufen wir ihn 4-7 Mal pro Nacht. Und das kann man sich zu nutze machen:

Wir alle kennen es doch, wenn uns der Wecker völlig unerwartet aus dem Schlaf reißt und wir dann irgendwie so gar nicht in die Gänge kommen. Das heißt meistens, dass uns der Wecker irgendwo mitten aus dem Schlafzyklus gerissen hat, vielleicht sogar aus dem Tiefschlaf N3. Unser Körper ist gerade gar nicht darauf eingestellt, jetzt wach zu werden, und so fühlt es sich auch an.
Im Gegensatz dazu kennen wir auch das sanfte Erwachen, vielleicht durch Licht oder leise Geräusche von draussen, wenn wir im Urlaub sind oder ein entspanntes Wochenende genießen. Der Körper wird langsam wach und der Tag startet gleich viel angenehmer. Der Unterschied rührt nicht nur von der Länge des Schlafes her, sondern insbesondere von der Art des Aufwachens. Denn sind wir am Ende eines Schlafrhythmus, sind wir nah am Wachzustand und der Körper wird leicht z.B. von Licht wach. Und dann ist das Wachsein auch gar nicht so schlimm.
Im Arbeitsalltag hat man natürlich gerade auch im Winter nicht den Luxus, so sanft aufwachen zu können, wann der Körper es wohl will. Trotzdem kann man es sich mit ein paar Tricks etwas einfacher machen. Gerade Licht kann bei Schlafproblemen effektiv genutzt werden, um den Schlafrhythmus zu schieben und so die Erholungszeit besser zu nutzen: Laut [3] hilft Licht am Morgen und das Vermeiden von hellem Licht am Abend, dass wir besser einschlafen und fitter aufwachen können. Findige Produktentwickler haben daher schon die entsprechenden Wecker mit integriertem Licht entwickelt, die uns noch vor dem eigentlichen Weckerklingeln sanft mit steigender Lichtintensität auf das Aufwachen vorbereiten sollen.
Alternativ gibt es mittlerweile aber auch sehr coole Apps fürs Smartphone, die uns abhängig von unserem aktuellem Schlafstadium sanft wecken: Das Handy, nachts mit auf die Matratze gelegt, erkennt aus der Bewegungsintensität den Schlafrythmus und die aktuelle Schlafphase. Vorm Schlafengehen definieren wir einen Zeitraum, in dem wir geweckt werden wollen. Anhand erhöher Bewegungsintensität erkennt die App, dass wir uns im Wachzustand zwischen den Schlafzyklen befinden, und weckt uns sanft auf.
References:
[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Hypro_zyklus_1_de_103.svg
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/REM-Schlaf
[3] https://www.cet.org/wp-content/uploads/2014/06/Minors-1991-NL.pdf