Gesund und nachhaltig ernähren gleichzeitig: Geht das?!

Ich liebe gutes Essen. Und ich esse gerne! Essen hat in meinem Leben einen sehr hohen Stellenwert.

Trotzdem (oder gerade deswegen?) setze ich mich viel mit dem Thema Essen auseinander: Einerseits will man sich ja gesund ernähren, dann auch etwas gegen Massentierhaltung tun, und vielleicht sogar noch darauf achten, dass die Ernährung halbwegs nachhaltig ist. Das zu vereinen scheint kompliziert.

Gesund und nachhaltig ernähren gleichzeitig ist einfacher als man denkt!
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Praktischerweise geht das aber ganz gut einher und keine Sorge: Das heißt noch lange nicht, dass wir uns nur noch streng vegan ernähren dürfen!

Studien zeigen aber deutlich, dass gerade die Viehzucht einen ganz besonders hohen Beitrag zur Treibhausgasemission hat, einen sehr großen Landbedarf hat und zur Wasserknappheit führt [1]. Insbesondere das rote Fleisch ist hier besonders hervorzuheben. Und gerade auch rotes und verarbeitetes Fleisch kann zudem gravierende Effekte auf die Gesundheit haben: Es führt nachweislich zu erhöhtem Erkrankungsrisiko für Fettleibigkeit, Krebs (besonders Darmkrebs), Herz-Kreislaufkrankheiten und Diabetes Typ 2 [2].

Die pflanzenbasierte Ernährung ist am gesündesten und auch nachhaltigsten.
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Eine pflanzenbasierte Ernährung hingegen nutzt Land wesentlich besser [1] und hat daher viel mehr Potential, die wachsende Weltbevölkerung auch weiterhin ausreichend zu ernähren. Auch bezüglich des Wasserverbrauchs ist diese Ernährungsform zu bevorzugen. Insgesamt ist die pflanzenbasierte (vegane) Ernährung mit Abstand am nachhaltigsten [3]. Und wenn sie abwechslungsreich und nicht einseitig gestaltet wird, ist sie auch die gesündeste Ernährungsform [4].

Es kommt allerdings auch auf die Gestaltung dieser Ernährung an: Studien zeigen, dass ein veganer Lebensstil zu erhöhtem Treibhausgasemissionen führen kann, wenn der Energieverbrauch mit hochverarbeiteten pflanzlichen Lebensmitteln gedeckt wird [1]. Typisches Beispiel sind hier die immer beliebter werdenden Fleisch- und Milchersatzprodukte. Auch führt die vegane Ernährung am ehesten zu Mangelerscheinungen, da die Aufnahme von Vitamin B12, D, Calcium und Omega3-Fettsäuren ohne Zusatzpräparate häufig nicht gedeckt wird [6].

Alles zusammen betrachtet ist die vegetarische Ernährung also wohl von Gesundheit wie auch Nachhaltigkeit her vielleicht die sinnvollste. In Maßen ist der Konsum von tierischen Lebensmitteln und auch von Fleisch aber sogar nachhaltig: So können Lebensmittelreste als Futter verwertet werden und dadurch energetisch hocheffiziente und wertvolle Proteine gewonnen werden. Bei maßvollem Konsum tierischer Produkte und Fleisch sind auch keinerlei negative Effekte auf die Gesundheit nachweisbar [4].

Tierische Produkte und Fleisch müssen wieder etwas besonderes und nicht alltägliches sein.
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Aber tierische Produkte und gerade Fleisch müssen wieder etwas besonderes und nicht alltägliches sein. Massentierhaltung ist ein Phänomen, zu welchem es nur durch den immer weiter wachsenden Bedarf an tierischen Produkten gekommen ist. Und das ist nicht nur schlecht fürs Tierwohl, sondern auch für die Umwelt: Die Massentierhaltung ist für 87% des Frischwassergebrauchs der ganzen Welt verantwortlich [7]. Auch die Emission von Treibhausgasen ist zu großen Teilen durch die Massentierhaltung verursacht: 16% des globalen Methan und sogar 80% des Distickstoffoxidausstoßes [7].

Je weniger tierische Produkte wir konsumieren, desto weniger Massentierhaltung ist notwendig. Und wenn wir weniger konsumieren, können wir für die wenigen tierischen Produkte auch mehr Geld ausgeben und damit gute Haltungsformen bezahlen. Und das ist gut für das Tierwohl, für unsere Gesundheit und den Planeten. Ganz nebenher ist die Qualität der Lebensmittel dann auch höher, da der Einsatz von präventiven Antibiotika und Pestiziden vermieden wird und die Tiere in natürlichen Haltungsformen leben.

Also: Weg vom täglichen Fleischverzehr, zurück zum Sonntagsbraten!

References:
[1] https://doi.org/10.3390/su11154110
[2] https://doi.org/10.1016/j.fct.2016.04.008
[3] https://doi.org/10.1016/j.scitotenv.2018.06.339
[4] https://doi.org/10.1017/S1368980012000936
[5] https://doi.org/10.3945/ajcn.113.071522
[6] https://doi.org/10.3945/ajcn.2009.26736N
[7] https://www.jstor.org/stable/1313020




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