Mal ganz ehrlich jetzt: Wer mag denn schon wirklich Sport? Unser Körper ist evolutionär bedingt darauf ausgelegt Energie zu sparen. Daher fühlt sich die Couch ja einfach so richtig und gut an…
Aber Sport kann uns auch wirklich gut tun, wenn wir uns dann doch mal aufraffen können. Aber das ist manchmal doch so schwer. Warum eigentlich?
Step 1: Verstehe den Schweinehund und wieso Sport dir gut tut!
Unser Körper ist das Resultat von einem Jahrtausende langem Evolutionsprozess. Körperliche Arbeit war dabei bis vor kurzem zwingend notwendig, um etwas zu essen zu bekommen und damit zu überleben. Das Mammut musste ja erlegt werden!
Erst im letzten Jahrhundert änderte sich das allmählich und heutzutage arbeiten nur noch wenige von uns körperlich. Wenn wir dann frei haben, möchten wir eigentlich nur aufs Sofa, wie uns die Evolution es eingetrichtert hat: Energie sparen, wann immer es geht, denn wer weiß, wann es wieder etwas zwischen die Kiefer gibt!
Heutzutage ist dieses Problem in unseren Breiten zwar eher selten, aber die Neigung zu chillen, wann immer es geht, ist geblieben. Das Essen bringt ja selbst der Supermarkt schon zu uns nach Hause, wieso sollen wir uns dann noch selbst bewegen?!

Die zwangsläufige Folge: Übergewicht; Haltungsschäden von PC und Smartphone; Rückenleiden als Volkskrankheit… Körperliche Betätigung, für die unser Körper konzipiert und Jahrtausende lang optimiert wurde, löst all diese Probleme. Langfristig ist unser Körper bei ausreichender Bewegung durch Muskeln in der Lage, den alltäglichen Belastungen besser gewappnet zu sein.
Die körperlichen Effekte von Sport und Bewegung sind ja keine Überraschung. Erstaunlicher ist aber noch der Effekt auf die Psyche: Sport hilft auch dem Kopf, Dampf abzulassen, und ist daher eins der wirksamsten Mittel gegen Stress: So zeigen Studien einen signifikanten Rückgang depressiver Symptome durch körperliche Aktivität [1, 2]. Insbesondere akute Stresssituationen lassen sich sehr gut mit Sport bewältigen, aber auch langfristige Angstzustände werden überaus positiv durch regelmäßige körperliche Betätigung beeinflusst.
Erinnerst du dich daran, wann du dich das letzte Mal so richtig ausgepowert hast, wie fühlte sich das an? Danach hast du dich nicht gescheut, dir den Bauch so richtig (und ohne Reue) vollzuschlagen. Du hattest ein großartiges Gefühl, etwas geschafft zu haben. Und du konntest so richtig gut schlafen… All diese Effekte haben langfristig einen starken Einfluss auf den Gemütszustand und helfen daher auch Depressionen vorzubeugen!
Das wissen wir ja irgendwie alle, aber es in die Tat umzusetzen scheitert doch immer wieder an diesem verflixten Schweinehund, der nach der Couch ruft. Was kann man da tun?!
Ich mache um die 3 Mal die Woche Sport. Nicht wirklich, weil ich es so gerne tue, sondern weil ich gelernt habe, meinen Schweinehund auszutricksen. Und ich spüre, dass es mir gut tut, was mich weiter motiviert. Ich habe aber auch manchmal echt keinen Bock und dann zwingen mich oft die Routine und ein paar Tricks, die ich mit euch teilen möchte.
Step 2: Finde den Sport, der zu dir passt.
Zum Jahresanfang gehen alle ins Gym. Ich hasse das Gym. Es riecht muffig und nach Schweiß, zu viele Menschen sehen mich in meinen gammeligem Sportdress, und dann soll ich auch noch dafür bezahlen, mich hier zu bewegen? Bull****.

Klar gibt es Leute, die das ganz anders sehen. Für die ist das Fitnessstudio genau das richtige. Die sehen die soziale Komponente und den Vorteil des diversen Muskeltrainings, der Kurse oder der (zeitlichen) Flexibilität. Wenn es dir da so geht, prima – dann hast du deinen Sport ja schon gefunden!
Wenn nicht, musst du sichten: Was gefällt dir, Sport an der frischen Luft oder in der Natur vielleicht? Dann könnte Radfahren, Laufen oder Walken etwas für dich sein. Das Wetter muss dabei kein Hindernis sein: Wenn es dir Spass macht (und du die richtige Ausrüstung hast), kannst du es durchziehen, wenn du dich nur erstmal dazu aufraffen kannst.

Der Vorteil an diesen Sportarten ist auch die Flexibilität, nicht zwingend an Vereine gebunden zu sein und somit sporten zu können, wann immer es dir passt. Für ein diverseres Muskeltraining lässt sich das noch mit Outdoor Gyms, Trimm-dich Pfaden oder einfachen Eigengewichtübungen ergänzen.
Hallo Hamburger! Hier findet ihr eine noch nicht erschöpfende Liste von Outdoor-Gyms: https://www.hamburg.de/sonstiger-sport/4578988/trimm-dich-pfade/
Auch Schwimmen zählt zu den flexibleren Sportmöglichkeiten, die man gut in seinen Alltag integrieren kann. Viele Schwimmbäder bieten die Möglichkeit, morgens vor der Arbeit sportlich zu schwimmen, und das oft sogar vergünstigt!
Klettern ist eine Möglichkeit, um sich fit zu halten, die sich durch einen besonders hohen Funfaktor auszeichnet; bedingt aber die Absprache mit einem Partner, der dich an der Wand sichert. Alternativ dazu kann man aber auch alleine Bouldern, was die Flexibilität wieder herstellt und dazu noch ein hammergutes Training ist!
Für die besonders Sozialen unter uns gibt es die Mannschaftssportarten und Sportvereine. Dort verbindet man Sport mit der Möglichkeit, seine Freunde zu treffen, was natürlich ein riesiger Win-win ist. Der Sport macht in Gemeinschaft mehr Spass und man hat den sozialen Druck, auch wirklich hinzugehen. Das muss dann auch nicht immer Fussball sein, es gibt auch Lauftreffs für die Läufer unter euch, die das gerne mit einem sozialen Event verbinden würden. Oder du verabredest dich mit deinen Freunden zu einem Sport, der euch allen gefällt.
Und für diejenigen unter uns, die gerne günstig fahren und trotzdem Kurse a la Fitnessstudio für Yoga, Pilates oder Fitness wollen, bietet youtube übrigens tonnenweise Videos mit motivierenden Trainern. Das kostet nichts, keiner sieht dich leiden und oft macht das mit dem richtigen Trainer auch noch wirklich Spass!
Flexibilität und Unabhängigkeit ist die Punkte, die mir besonders wichtig sind, weshalb ich regelmäßig laufe. Dadurch, zeitlich ungebunden zu sein, kann ich den Sport so schieben, wie es mir in den Tagesablauf passt, und auf spontane Änderungen reagieren. Das kann aber auch ein Nachteil sein, weil du so eher in die Versuchung kommst, es heute mal ausfallen zu lassen. Das passiert mir auch zu oft…
References:
[1] https://link.springer.com/article/10.2165/00007256-200029030-00003
[2] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1424736/