Falls auch du Lust auf einen nachhaltigen Städtetrip hast, wieso nicht Kopenhagen? Ich wäre dadrauf wohl vorher auch nicht gekommen, aber habe hier nun meinen Silvesterabend verbracht. Was ich dort erlebt habe und wieso das nachhaltig ist, möchte ich hier mit euch teilen!
Reisen nach und in Kopenhagen

Von Hamburg aus gibt es eine Direktverbindung nach Kopenhagen, die man über die Deutsche Bahn buchen kann. Der Zug braucht etwa 4.5 Stunden, hat kostenloses WLAN und ist echt bequem – man sollte allerdings unbedingt reservieren, gerade um die Feiertage herum!
Natürlich kann man auch mit dem Auto oder Flugzeug anreisen – das ist aber natürlich nicht gerade umweltfreundlich. Autofahren ist in der Stadt sicherlich auch etwas anders, als man es gewohnt ist: Die Verkehrsplanung fokussiert sich sehr auf Fahrräder, nicht so sehr auf die Autos:

Solche Fahrradwege habe ich noch nicht gesehen… Sie sind sehr breit, durch Bordsteine sowohl von den Autos wie auch Fußgängern getrennt und nehmen den Großteil der Strassen ein. Es gibt sogar einige Brücken im Stadtzentrum, die nur für Fahrräder zugänglich sind. Als jemand, der viel mit dem Rad zur Arbeit fährt, bin ich mehr als nur etwas neidisch… Kein Wunder, dass die Stadt die erste weltweit war, die 2008-2011 von der International Cycling Union als Bike City betitelt wurde!

Als Tourist kommt man wunderbar mit dem öffentlichen Nahverkehr durch die Stadt. Kopenhagen hat ein gutes Netz aus Elektrobussen und eine führerlose Metro, die besonders viel Spass macht, wenn man sich vorne reinstellt.

Sightseeing in Dänemark’s Hauptstadt
Ich steh ja eher nicht so auf Museen und Sightseeing, aber in dieser schönen Stadt sollte man sich das nicht ganz entgehen lassen. Gerade für die Hobbyphotographen unter uns hat die Stadt nämlich viel zu bieten! Die postkartenberühmten bunten Häuser am Nyhavn machen viel her, aber auch am Schloss Amalienborg ist es recht lustig aufgrund der Dänischen Soldaten, die ihre Königin bewachen. Nur die kleine Meerjungfrau, die man vielleicht noch von Omas Keksdose kennt, kann man sich getrost sparen – ausser, man möchte sich gern Menschenmassen ansehen.
Nyhavn Ich und meine Nikon Amalienborg Die kleine Meerjungfrau… … und ihre Menschenmassen!
Freetown Christiania ist auch auf jeden Fall einen Besuch wert, denn das ist wirklich mal etwas anderes. Hierbei handelt es sich um eine offene Kommune mitten in der Stadt. Hier gibt es sehr viel künstlerisches zu sehen und einen offenen Cannabis-Markt – da versteht man gleich, wo die Künstler ihre Kreativität hernehmen!
Kopenhagen als Tourist erleben
Für mich ist das wichtigste beim Reisen das Essen – wie kann man besser eine Stadt, ihre Kultur und den Flair wahrnehmen als in den Cafes, Bars und Restaurants, in denen die Locals abhängen?
Auch in dieser Hinsicht hat mich Kopenhagen überrascht: Die Auswahl an internationalen (und authentischen!) Restaurants ist beeindruckend. Wir hatten fantastisches koreanisches, vietnamesisches und japanisches Essen. Es gibt viel Auswahl auch für eine vegane, vegetarische oder glutenfreie Lebensweise. Und auch die Dänischen Klassiker wie Hot Dogs, die es überall in der Stadt gibt, und Smørrebrød lohnen sich – genauso wie der großartige Kaffee.

Obwohl die Dänen ihre eigene Währung haben, die Dänische Krone, braucht man kein Bargeld in der Fremdwährung: Wir konnten wirklich überall mit Karte oder gar Google Pay zahlen, selbst am kleinen Kiosk oder dem Hot Dog Stand. Das macht die Reise besonders einfach!
Und dank dem kostenlosen Europäischen Roaming hat man auch noch überall Internet mit gutem Empfang, wie man es aus Deutschland kaum gewohnt ist. Erst als wir mit dem Zug wieder die Grenze zu Deutschland überquert haben, gab es wieder die üblichen Verbindungsaussetzer…
Silvester in Kopenhagen
Wir waren über Silvester in Kopenhagen. Natürlich habe ich mich im Vorfeld im Netz informiert, wo man den Abend gut verbringen kann, und bin auf den Tivoli Vergnügungspark mitten in der Stadt gestoßen. Also sind wir nach einem tollen New Year’s Eve-Dinner, das in den meisten Restaurants angeboten wird, dort hin gegangen.
Dort gibt es nicht nur eine Achterbahn oder einen Freefall-Tower, es gibt auch eine tolle Weihnachtsatmosphäre und viele kleine Stände mit Glühwein, Churros und anderen Leckereien. Dort haben wir also den Abend verbracht, bis um 11 schon das große Feuerwerk im Park gezündet wurde. Die Dänen sind hier offenbar etwas früh dran!
Außerhalb des Parks verwandelt sich die Stadt in eine Kriegszone aus Feuerwerk – gerade vor dem Rathausplatz hat man uns gewarnt. Da ich zwar gerne Feuerwerk sehe, es aber der Umwelt zuliebe nicht zünden möchte, haben wir uns ein tolles Plätzchen am Kalvebod Bølge gesucht und von hier aus das Feuerwerk über dem Fluss angeschaut und das neue Jahr eingeleitet.
Was macht den Trip besonders nachhaltig?
Wenn du einen nachhaltigen oder CO2-neutralen Kurztrip machen möchtest, bietet Kopenhagen sehr viele Möglichkeiten. Mit der guten Zugverbindung und dem öffentlichen Nahverkehr kann man einfach umweltschonend anreisen und sich vor Ort bewegen. Auch gibt es viele grüne Hotels, wie zum Beispiel hier aufgelistet. Die meisten Restaurants bieten nicht nur vegetarische oder vegane Optionen, es gibt hier eine ganze Subkultur mit dedizierten Restaurants. Eine tolle Liste mit veganen Optionen findest du hier!
Natürlich kann man sich bemühen, jeden Trip nachhaltig zu gestalten, denn mittlerweile gibt es derartige Optionen fast überall. Kopenhagen macht einem die Sache aber besonders leicht, denn hier gibt man sich ganz schön viel Mühe:
Kopenhagen hat sich zum Ziel gesetzt, als weltweit erste Hauptstadt bis 2025 CO2-neutral zu werden!
Die Stadt hat einen (nicht mehr ganz) 6-Jahres-Plan entworfen, da sie verstanden haben, dass uns die Zeit davon läuft:
The City of Copenhagen has a dual responsibility to mitigate the effects of climate change and to show that it is feasible to combine growth, development and an enhanced quality of life with lower CO2- emissions.
https://urbandevelopmentcph.kk.dk/artikel/cph-2025-climate-plan
Die gute Infrastruktur für Fahrräder und dem öffentlichen Nahverkehr ist nur eine der 4 Säulen, auf denen ihr Plan beruht, die Mobilität. Die anderen betreffen den Energieverbrauch, die Energieerzeugung und die Initiativen der Stadtverwaltung. Auf ihrer Website erklären sie die Details, wie sie das Ziel erreichen wollen. Ich bin beeindruckt von dem Engagement und werde gespannt zusehen, wie sie ihr Zeil erreichen. Das ist so ein gutes Vorbild, denn die Stadtverwaltung Kopenhagens hat die Dringlichkeit der Klimakrise verstanden und handelt jetzt. Nehmen wir uns das als Beispiel!