Gärtnern ist gerade total in: Nicht zuletzt durch Corona ist Selbstversorgung plötzlich wieder ein Thema, jetzt wo auch wir jüngeren Generationen selber Lieferengpässe im Supermarkt erlebt haben. Aber auch ohne Extremsituationen hat der heimische Gemüseanbau viele Vorteile: Die Qualität und der Geschmack des eigenen Gemüses toppt noch so manche Gewächshaustomate, dazu ist das ganze auch noch günstiger und ein tolles Hobby. Nur beim eigenen Anbau weißt du wirklich, wie dein Gemüse behandelt wurde und ob Pestizide und Insektengift eingesetzt wurde – du hast es selbst in der Hand! Gratis dazu gibt es gesunde Lebensmittel, die ohne Plastikverpackung auf den Tisch kommen. Und du gewinnst eine Wertschätzung für Lebensmittel, die die wenigsten von uns noch haben!
Die TOP 10 der einfachen Gemüse für den Urban garden
Da ich auf einem traditionellen, familiengeführten Bauernhof groß geworden bin, kenne ich von meiner Mutter den riesigen, großartigsten Gemüsegarten mit allem Gemüse, was man sich so vorstellen kann. Das kann ich nun auf einen Füßen stehend und in der Großstadt natürlich nicht haben, dafür habe ich keinen Platz. Aber Gemüseanbau geht auch in der Stadt! Je nach Wohnsituation kann man notfalls auch in der Wohnung Gemüse anpflanzen, für die Anzucht in Töpfen oder Balkonkästen eignen sich zum Beispiel:
- Kräuter: Basilikum, Oregano, Thymian oder Salbei… Kräuter eignen sich besonders für den Balkonkasten im Küchenfenster, wo sie dann beim Kochen auch gleich gut zu erreichen sind!
- Salat
- Spinat
- Buschbohnen
- Karotten
- Keimpflanzen
- Ingwer
- Erdbeeren
- Tomaten
- Chilies
Je nach Größe des Balkonkastens werden manche Pflanzen natürlich zu groß. Möhren kommen damit noch ganz gut klar, sie werden dann einfach dicker statt lang. Aber gerade für beispielsweise Tomaten gibt es Sorten, die sich besser für den Kasten oder eher für (sehr) große Töpfe eignen.

Nachhaltige zero waste Hacks für den (indoor) Garten
Der schöne kleine Garten entsteht natürlich nicht in einem Tag, das ist ein wachsender (hehe) Prozess. Aber man kann sich ein paar Tricks zu Nutze machen, um das Wachstum zu beschleunigen und gleichzeitig nachhaltig zu machen!
Regrowing: Gemüse nachwachsen lassen! Jeder hatte bestimmt mal Zwiebeln im Küchenschrank, die angefangen haben zu keimen. Statt die Zwiebel dann wegzuwerfen, kann man sie als Kickstarter für den Garten nutzen. Auch Frühlingszwiebeln, Lauch, Salat und Radieschen wachsen nach, wenn man die angeschnittenen Reste in ein Glas Wasser stellt. Sobald sie die ersten Wurzeln oder Blätter bilden, können wir sie einpflanzen und zuschauen, wie sie wieder groß werden – bis zur Ernte, nach der wir das ganze wiederholen können!

Leere Gefäße als Pflanzbehältnisse recyceln: Einen Garten aufzubauen muss nicht gleich mit der Anschaffung teurer Pflanztöpfe beginnen. Auch wenn viele Pflanzen wie die Tomaten im Laufe des Wachstums verschiedene Behältergrößen mögen, kann man sie zum Beispiel in Eierkartons ansähen. Wenn sie mehrere Blätter haben und wieder umziehen müssen, können auch alte Gläser oder Dosen herhalten, für große Pflanzen später auch Eimer.
Dünger aus Essensresten herstellen: Kaum wachsen die Pflänzchen, mögen viele (wie übrigens auch die dekorativen Hauspflanzen!) gerne gedüngt werden. Viele Essensreste eignen sich dabei perfekt als natürlicher Dünger: Durch Kompostieren oder eine Wurmkiste lässt sich Dünger und Humus für die Pflanzen gewinnen. Aber auch ohne den Platz dafür kann man Reste einsetzen, getrockneter Kaffeesatz zum Beispiel direkt oder ein Sud aus Bananenschalen und Wasser nach schon zwei Tagen als Flüssigdünger.
Habt ihr euch auch schon als Gemüsegärtner versucht? Welches Gemüse baut ihr am liebsten an?
Hallo,
toller Beitrag. Habe auch so einiges auf der Fensterbank vorgezogen (Gurken, Tomaten, Paprika). Heute geht es ab ins Beet damit. Und dann beginnt der Kampf mit den Schnecken 🙂
Viele Grüße
Andreas