Gefühle biohacken – Wie du dein Gehirn glücklich tricksen kannst

Diese Krise mit all ihren neuen, unerwarteten Herausforderungen fordert den Menschen vieles ab: Besonders emotional sind wir mehr gefordert denn je. Die Situation zerrt an jedem und viele haben damit ihre Schwierigkeiten. Es kommt zu Ängsten und Unsicherheit. Es fällt vielen schwer, damit den richtigen Umgang zu finden. Umso wichtiger ist es gerade jetzt, ab und zu auch einfach mal glücklich zu sein. Aber das scheint gerade jetzt ja umso schwieriger!

Zum Glück gibt es da ein paar Dinge, die man tun kann, denn auch hier weiß die Wissenschaft Abhilfe: Es gibt Chemikalien, die dich glücklich machen können, und die kannst du ganz bewusst für dich nutzen. Und nein, ich möchte hier nicht zu chemischen Drogen raten – es gibt ganz natürliche und sogar gesunde Wege, Glücklichkeit durch Biochemie zu erreichen!

Das Einmaleins der Glückshormone

Es gibt einige Glückshormone, also solche, die unsere Laune und Glücklichkeit beeinflussen. Die wohl bekanntesten sind:

  • Endorphine
  • Serotonin
  • Dopamin
  • Oxytocin

Um die eigene Stimmung bewusst zu biohacken und einen Rausch von Glückshormonen zu verursachen, hilft es, die Wirkungsweise der einzelnen Chemikalien zu verstehen:

Gefühle (bio)hacken: Es gibt ein paar effektive Tricks, um das Gehirn zu überlisten und so glücklicher zu sein. Mit den Glückshormonen Dopamin, Serotonin, Oxytocin und Endorphinen kannst du deine Laune bewusst aufhellen. Mit den folgenden Tricks kannst du dies bewusst auslösen und steuern:
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1. Endorphine: Die natürlichen Schmerzmittel

Der Name Endorphine leitet sich von “endogenous morphine” ab und heißt so viel wie “körpereigenes Morphium”. Diese vom Körper selbst produzierten Hormone hemmen die Kommunikation von Schmerzsignalen und wirken somit wie ein Schmerzmittel. Außerdem können sie Euphorie auslösen. [1]

Wie du bewusst Endorphine freisetzen kannst:

  • Sport
  • Dunkle Schokolade essen
  • Lachen und Spaß haben (mit Freunden; durch eine Comedy, ein Comic oder Witze …)

2. Serotonin: Der Stimmungsstabilisator

Serotonin ist ein Neurotransmitter mit vielen unterschiedlichen Funktionen in diversen Körperteilen. Man kennt ihn von seinem Effekt auf den menschlichen Schlafrhythmus, der sich durch Serotonin gezielt beeinflussen lässt. Aber auch bei Gefühlen und Stimmungen spielt dieses Hormon eine Rolle: Serotonin stabilisiert deine Laune, macht dich weniger aggressiv und impulsiv. Stattdessen wirst du durch Serotonin ruhig, entspannt und glücklich. [2]

Wie du bewusst Serotonin freisetzen kannst:

  • Laufen, schwimmen oder Radfahren
  • Sonnenlicht
  • Ein Spaziergang in der Natur
  • Meditation

3. Dopamin: Das Belohnungshormon

Dopamin wird immer dann freigesetzt, wenn wir uns etwas gönnen oder genießen: Dann führt Dopamin dazu, dass sich das gut anfühlt. Es ist auch maßgeblich wichtig für Motivation und Antrieb.

Wie du bewusst Dopamin freisetzen kannst:

  • Etwas abschließen (wie Aufräumen oder Putzen)
  • Etwas essen
  • Dich um dich selbst kümmern
  • Auch mal einen kleinen Sieg feiern

4. Oxytocin: Das Kuschelhormon

Das berühmte Kuschelhormon Oxytocin wird immer dann freigesetzt, wenn dich jemand angenehm berührt. Es ist überaus wichtig während der Geburt und in der folgenden Zeit für Eltern und Kind, aber auch ganz generell für Beziehungen zwischen Paaren. In Studien zeigt sich, dass Menschen mit mehr Oxytocin im Organismus anderen mehr Vertrauen entgegenbringen. Außerdem stärkt Oxytocin Beziehungen [4].

Wie du bewusst Oxytocin freisetzen kannst:

  • Mit einem Tier oder Kind spielen
  • Durch Berührungen einer anderen Person (Umarmungen oder selbst Händchen halten)
  • Ein Kompliment geben

Meine liebsten Stimmungsaufheller

Neben all dieser Theorie habe ich in letzter Zeit auch ganz bewusst meine eigenen Stimmungsaufheller analysiert. Gerade in letzter Zeit gibt mir Kontakt zu Freunden und Familie besonders viel Kraft, sei es durch Telefon oder Zoom. Daneben ist das Laufen schon immer für mich elementar wichtig, um ausgelassen zu sein und manchmal auch Druck und Stress abzulassen. Aber gerade in letzter Zeit ist der schnellste und effektivste Stimmungsaufheller wohl die Musik: Ich habe verschiedene Playlisten, die ich ganz gezielt einsetze. Wenn ich wegen irgendwas sauer bin und es auch rauslassen möchte, spiel ich eher heftige Musik – das klappt ganz gut zum Beispiel auch beim Laufen, um sich richtig auszupowern. Wenn ich mich bewusst beruhigen will, kann eine ruhige Playlist Wunder bewirken. Und gerade morgens vor der Arbeit hilft mir die klassische Gute-Laune-Musik, um mich auf den Tag vorzubereiten und dann optimistisch und produktiv an die Arbeit zu gehen.

Hast du auch eine Routine für Gute Laune oder einen Notfall-Stimmungsaufheller, den du bewusst einsetzt?

References:
[1] https://en.wikipedia.org/wiki/Endorphins
[2] https://en.wikipedia.org/wiki/Serotonin
[3] https://en.wikipedia.org/wiki/Dopamine
[4] https://en.wikipedia.org/wiki/Oxytocin

One Reply to “Gefühle biohacken – Wie du dein Gehirn glücklich tricksen kannst”

  1. Hi Tina,
    erschrick’ nicht, ich bin nicht so “mutig” wie Du und nutze ein Pseudonym, um eventuelle Hater auszulagern (ist auch nicht meine private Mail) !
    Auf der Suche nach Umwelthemen im Netz, habe ich wohl das “Surfen” angefangen.
    Ich bin einfach neugierig, wie manche schreiben, wie die Seite gestaltet ist, wie …
    Das aber erst seit ich mich selbst als “Betreiber” einer Webseite “grüner” Themen verstehe.
    http://www.greenodil.de
    Deine Erläuterungen zu den Hormonen finde ich spannend, denn ich setze mich schon lange mit unserer Psyche, dem Körper, den Hormonen und damit, wie man das Zusammenspiel von Allem natürlich lenken und für sich nutzen kann, auseinander.
    Mit diesen Kenntnissen, habe ich Alkohol- und Nikotinsucht überwunden
    (für mich vergleichsweise “einfach”) und habe mir einige Angewohnheiten “einfach” abgewöhnt.
    Am Ende Deines Beitrages, fragst Du nach stimmungsaufhellenden Routinen.
    Und JAU, Musik kann ich nur bestätigen, denn sie ist schon immer mein “Steckenpferd”.
    Meine Wand ist voller CDs, ich war 5 Jahre Dj, habe Listen (nach Stimmungen) auf Spotify,
    einen Internetradiosender (Beide auf meiner Webseite) und “therapiere” mich schon seit ich denken kann mit Sounds. Ich habe gelernt, Stimmungen zu lenken, wie es die “Affektenlehre” der Musiktheorie beschreibt, und genau das nutze ich für mich.
    Ein sehr schöner Beitrag. Danke !
    Is Odil

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