Ich höre sehr oft von Freunden, dass sie gern nachhaltiger leben würden, es sich aber einfach nicht leisten können. Ich kann das so gut nachvollziehen, habe ich doch selbst jahrelang dank BAföG zwar studieren können, aber immer am Existenzminimum gelebt. Da bleibt natürlich kein Geld über für Bio-Gemüse und Fair Fashion… Aber deswegen kann man trotzdem einen positiven und nachhaltigen Einfluss auf seinen Leben nehmen, selbst wenn das Geld knapp ist. Denn:
Die wichtigste Regel der Nachhaltigkeit spart auch noch Geld!
Regel Nummer 1 für ein nachhaltiges Leben ist einfach und billig: Brauche weniger, recycle, repariere und benutze es wieder! Mit dieser einfachen Richtlinie, die man auf nahezu alle Aspekte des Lebens anwenden kann, kann man dieses nicht nur grüner gestalten, sondern dabei auch noch einen Haufen Geld sparen!

Hier ein paar Beispiele:
- Ess weniger Fleisch und tierische Produkte. Gerade Fleisch gehört nicht nur zu den teuersten Lebensmitteln, sondern besonders zu denen mit dem schlimmsten Einfluss auf die Umwelt und das Klima.
- Koche saisonal und regional! Gerade Gemüse, die aus der Umgebung kommen und Saison haben, sind meist auch besonders günstig. Durch geschicktes Einkochen oder -frieren kann man davon dann gleich das ganze Jahr über profitieren!
- Kaufe weniger verarbeitete Speisen und koche selbst! Das ist nicht nur wesentlich günstiger, sondern auch viel gesünder. Und wenn du das dann auch noch zum Mittag mit zur Arbeit nimmst, spart du umso mehr!
- Spare Energie und Wasser: So kannst du besonders deine laufenden Kosten senken. Schalte öfter mal das Licht aus, wenn du es nicht brauchst, und nutze schaltbare Steckdosen für heimliche Verbraucher. Wenn du auch noch die alten Lampen durch LEDs ersetzt, spart das langfristig auch schnell ein. Dusche nicht so lang, das spart Wasser und bares Geld!
- Auch im Badezimmer ist weniger mehr! Setze weniger Shampoo oder Zahnpasta ein. Hier nehmen wir meist mehr, als wir eigentlich brauchen! Feste Seife oder Shampoo sind viel besser für die Umwelt, da sie CO2-schonender transportiert werden können als Duschgel oder Flüssigseife… und viel günstiger sind sie auch!
- Das gleiche gilt übrigens auch für Putzmittel: Wir brauchen keine 10 verschiedenen Flaschen für jeden einzelnen Bereich der Wohnung, das meiste lässt sich mit einem Allzweckreiniger erledigen. Und den kann man sogar auf Essigbasis selber herstellen!
- Wiederverwendbare Produkte kosten zwar oft etwas mehr, lohnen sich aber meist ziemlich schnell. Beispielsweise waschbare Gesichtsmasken, oder Wattestäbchen, wiederverwendbare Rasierer, Wasserflaschen oder Coffee-to-go-Becher… hier gibt es endlos viele Beispiele!
- Reparieren statt neu kaufen: Eigentlich immer ist reparieren günstiger, sei es beim Fahrrad, Computer oder selbst beim Handy. So kann man viel Geld sparen und dabei meist noch etwas über Technik lernen. Wenn du es dir selbst nicht zutraust, kannst du Freunde um Hilfe fragen, reparieren lassen oder online nach Anleitungen schauen – die gibts ja wirklich für alles im Netz!
- Second hand ist immer günstiger und natürlich auch besser für die Umwelt. Heutzutage bekommst du nicht nur Kleidung gebraucht, sondern auch Elektronik (oft mit Garantie!), Fahrräder, Autos… Das zu nutzen, was andere nicht mehr brauchen, ist ideal und spart Geld!
- Auch bei der Mobilität ist weniger mehr: Wenn du reisen musst oder möchtest, schau doch, ob du mehrere Gelegenheiten verbinden kannst. Ich versuche immer einen Besuch bei Freunden oder Familie unter zu bekommen, wenn ich von der Arbeit reisen muss. Auch im Alltag geht das oft, wenn man zum Beispiel auf dem Heimweg einkauft, statt dafür extra nochmal rauszufahren. Und wann immer du die Wahl hast, versuche umweltfreundlich zu reisen! Gerade das Rad ist billig, umweltfreundlich und hält dich fit – und ist selbst in Zeiten von Corona eine gute Wahl, da das Infektionsrisiko im Gegensatz zu viele anderen Transportwegen quasi null ist!
- Fast Fashion ist einer der schlimmsten Einflüsse auf die Umwelt durch den Einsatz großer Mengen giftiger Chemikalien sowie den hohen Wasserbedarf. Statt das zu unterstützen, kannst du weniger und bewusster Kleidung kaufen – und wenn, dann lieber die höherer Qualität, die man dann auch länger tragen kann. Das lohnt sich langfristig dann auch!
- Leitungswasser ist um ein Vielfaches günstiger als Flaschenwasser und wesentlich besser für die Umwelt, da es weder Müll verursacht, noch transportiert werden muss!
Als Daumenregel versuche ich immer zu hinterfragen, ob ich das jetzt wirklich brauche, bevor ich es kaufe. Seit ich das bewusster mache, kaufe ich kaum noch neue Kleidung, denn ich habe ja eigentlich genug. Klar, mittlerweile ist mein Handy schon lahm, aber brauch ich deswegen wirklich ein neues? Nicht unbedingt, solang es noch geht! Das ist dann nicht nur besser für das Klima und die Umwelt, sondern auch für mein Portmonee. Und hat auch noch einen riesigen, psychologischen Effekt auf mich selbst: Denn wenn ich jetzt etwas kaufe, schätze ich es viel mehr wert als früher und freue mich besonders darüber – weil es wieder etwas besonderes ist!
Wir tendieren ja oft dazu zu denken, dass es sich nicht lohnt, auf seinen ökologischen Fußabdruck zu achten, wenn wir uns eh keine Biolebensmittel oder nachhaltige Kleidung leisten können. Aber das Gegenteil ist eigentlich der Fall: Jede Kleinigkeit ist es wert und ist ein Gewinn fürs Klima. Jedes Mal, wenn wir den nachhaltigen Weg wählen, tun wir etwas Gutes und ändern etwas, auch wenn es nicht jedes Mal ist. Jeder einzelne Schritt zählt! Also lasst uns etwas ändern, gemeinsam!
Was sind deine liebsten, nachhaltigen Lifehacks, die auch noch Geld sparen? Teil sie im Kommentar!