Corona begleitet uns nun schon mehr als zwei Jahre, aber insbesondere dank der wirksamen Impfungen hat die COVID-Erkrankung seinen Schrecken verloren und die meisten von uns gehen wieder mehr oder wieder regelmäßig ins Büro. Auch wenn das Homeoffice viele Vorteile hat, so ist es doch auch schön, wieder regelmäßig im Büro zusammenzukommen. Wegen der hohen Spritpreise überlegt der ein oder andere aber vielleicht gerade jetzt, für den Arbeitsweg aufs Rad umzusteigen. Doch wie fängt man damit am besten an? Hier sind 5 Schritte, wie du dir den Umstieg aufs Rad einfacher machen kannst!
Schritt 1: Die Streckenplanung
Gerade bei längeren Arbeitswegen ist der Umstieg aufs Rad nicht mal eben so umgesetzt, sondern wird einfacher, wenn man ein wenig vorausplant. Wichtig ist dabei auch die Strecke: Schau dir diese vorher auf dem Kartentool deiner Wahl an. Natürlich kannst du einfach die Strecke nehmen, die du sonst mit dem Auto fährst. Aber mit dem Rad gibt es da ein paar Fragen zu klären, bevor du losfährst:
- Darfst du entlang dieser Strecke überhaupt mit dem Rad fahren?
- Könnte es Alternativen geben, die weniger Kontakt zum restlichen Straßenverkehr haben, die vielleicht mehr im Grünen und daher schöner zu fahren sind?
- Gibt es Engpässe, wo es gefährlich werden könnte, und kannst du diese umfahren?
- Wie lang wirst du für die Strecke mit dem Rad benötigen?
Insbesondere die Fahrtzeit ist dabei natürlich auch sehr individuell, aber die Berechnungen der Kartentools geben dir einen guten Richtwert. Idealerweise kannst du die Strecke aber auch am Wochenende mal ohne Zeitdruck Probe fahren und so testen. Denn gerade, wenn du morgens pünktlich da sein musst, ist es wichtig zu wissen, wie viel Zeit du einplanen musst!
Schritt 2: Die technische Vorbereitung
Natürlich gelingt der Umstieg aufs Rad nur mit einem funktionstüchtigen Rad. Daher ergibt es Sinn, vor dem ersten Radpendeln noch einmal das ganze Fahrrad zu prüfen:
- Ist das Rad heil und einsatzbereit?
- Ist genug Luft auf den Reifen?
- Funktioniert das Licht vorne und hinten?
- Ist die Schaltung in Ordnung und die Kette geölt?
- Beim E-Bike: Ist der Akku geladen und reicht er für die ganze Strecke?
- Ist das Fahrrad sauber genug, damit du dir deine Arbeitskleidung daran nicht dreckig machst?
Neben dem Fahrrad ist auch der richtige Helm wichtig, denn dieser kann im Falle eines Unfalls überlebenswichtig sein. Sitzt der Helm gut, ist er nicht zu alt und unfallfrei? Sonst wird es Zeit, diesen bald auszutauschen. Aber auch ein alter Helm ist immer noch besser als keiner!

Schritt 3: Die mentale Vorbereitung
Gerade, wenn das Radpendeln für dich Überwindung kostet, kann es helfen, sich auch mental auf die Herausforderung vorzubereiten. Denn du willst ja vielleicht nicht nur einmal das Rad nehmen, sondern bestenfalls eine Gewohnheit daraus machen. Hilfreich dafür ist es, wenn du dich auch mental ein wenig vorbereitest.
Mir persönlich hat es geholfen, mich auf einen Testzeitraum festzulegen: Gemeinsam mit Kollegen habe ich an einer Challenge mitgemacht, in der wir alle als Team einen Monat lang mit dem Rad zu Arbeit fahren mussten. Der gefühlte Gruppenzwang hilft dabei natürlich auch dranzubleiben. Wenn du dich daher mit anderen zusammen tun kannst – ideal! Aber auch alleine kannst du dir gezielt einen Testzeitraum vornehmen, in dem du möglichst jeden Tag oder regelmäßig, zum Beispiel jeden zweiten Tag, das Rad nimmst. Durch das feste Vorhaben und das Ziel fällt es leichter, es auch wirklich zu machen und nicht gleich einen Rückzieher zu machen, wenn du morgens eine Wolke am Himmel entdeckst.
Der Testzeitraum ermöglichst es dir auch, nach Abschluss der Zeit gezielt für dich selbst zu entscheiden, ob das Radpendeln etwas für dich ist und wenn ja, was du daran für dich selbst noch besser gestalten kannst. So empfiehlt es sich auch teure Investitionen wie in das neue Fahrrad oder in eine schöne Radtasche erst nach dem Testzeitraum zu tätigen, wenn du sicher bist, dass du auch dabei bleiben willst. Denn wenn du direkt zuschlägst und dann nach ein paar Wochen merkst, dass das nichts für dich ist, war das einfach umsonst.
Schritt 4: Radpendeln mit dem Beruf vereinbaren
Radpendeln hat auch Einfluss auf den Arbeitstag. Insbesondere hat die Bewegung auf dem Arbeitsweg positive Auswirkungen auf deine Gesundheit und deine Stimmung, insofern bringt es meistens viel Gutes mit sich. Aber es gibt auch Dinge zu beachten, gerade in Bürojobs.
Je weiter die Strecke, umso anstrengender ist das ja auch; und das soll einem ja nicht gleich jeder im Büro ansehen. Daher empfiehlt es sich, sich im Büro angekommen nochmal frisch zu machen, sich umzuziehen oder sogar zu duschen. Überlege dir daher vorher, was davon du machen musst, um in deinem Job weiter professionell aufzutreten. Musst du spezielle Arbeitskleidung tragen? Dann denk darüber nach, ob du diese schon unterwegs tragen kannst oder dich lieber vor Ort umziehst. Wo kannst du das am besten tun und kannst du vielleicht schon ein paar Sachen wie Schuhe im Büro lassen, damit du sie nicht tragen musst? Was ist, wenn es unterwegs zu regnen beginnt?
Auch deine Abfahrtszeit durch den ggf. etwas längeren Arbeitsweg mit dem Rad solltest du gut abstimmen, um nicht unpünktlich zu sein. Und wenn du etwas mitnehmen musst, wie zum Beispiel den Laptop vom Homeoffice, wie kannst du den am besten transportieren?
Schritt 5: Der Vorabend
Morgen ist es also so weit: Deine erste Radtour zur Arbeit! Umso wichtiger ist es, am Abend vorher alles vorzubereiten, damit der Start morgen besonders leicht fällt:
- Packe deine Tasche schon am Vorabend. Dann kannst du das in Ruhe tun und bist nicht gestresst zu spät anzukommen. Denk ohne Stress darüber nach, was du brauchst, um dich frisch zu machen oder umzuziehen. Steck deine Unterlagen oder den Laptop ein und vielleicht auch das Regencape.
- Am besten legst du dir auch gleich die Kleidung für die Fahrt heraus, damit du morgen früh gar nicht auf die Idee kommst, ins Auto zu steigen!
- Falls du unterwegs Musik oder Podcasts hören möchtest, bereite auch das schon mal vor, damit du dich darauf freuen kannst.
- Wenn du die Strecke nicht im Kopf hast, schaue sie dir nochmal an oder lege sie dir einfach für die Fahrt zurecht, damit du nachschauen kannst, wenn du unsicher bist.
- Brauchst du eine Flasche Wasser für unterwegs oder Kaffee aus dem Thermobecher? Dann stell auch das schon mal bereit!
- Prüfe nochmal das Wetter für morgen und plane ggf. die Kleidung nochmal um, falls es regnen könnte. Wenn du dir komplette Wechselkleidung einpackst und mit Regen rechnen musst, denk auch an neue Socken! Nichts finde ich unangenehmer als nasse Füße…
Bei so guter Vorbereitung kann ja kaum noch etwas schiefgehen! Jetzt nur noch früh genug ins Bett, damit du morgen auch fit bist. Ich wünsche dir eine tolle Fahrt!

Langfristig dranbleiben leicht gemacht
Mit diesen 5 Schritten kannst du den Einstieg ins Radpendeln vereinfachen. Hoffentlich gefällt es dir dann auch so gut, dass du so weiter machen möchtest. Das ist gut für deine Gesundheit und spart Emissionen, was natürlich ideal fürs Klima ist. Fühlst du dich wohl dabei, kannst du dann darüber nachdenken, was dir das langfristige Dranbleiben erleichtern könnte.
Empfehlenswert finde ich eine Fahrradtasche, um das Gewicht der mitgeführten Sachen nicht auf dem Rücken tragen zu müssen. So fällt es leichter und man fühlt sich freier in der Bewegung. Natürlich ist auch ein gutes Fahrrad essenziell – es muss insbesondere auch gut zu deiner Größe und Beinlänge passen, um langfristige Schäden an deinen Gelenken zu vermeiden. Aber auch die richtige Schaltung hilft, den Weg besser zu bewältigen, gerade bei Steigungen. Und je nach Strecke ist die Antriebsart entscheidend, denn Ketten und Riementriebe haben verschiedene Vor- und Nachteile. Und vielleicht hilft dir ein E-Bike dabei, dich auch zu einer längeren Strecke zu motivieren.
Eine vernünftige Regenausstattung ist natürlich auch unausweichlich notwendig, gerade wenn du regelmäßig fahren willst. Ein Cape oder Poncho ist prima für leichten Regen, aber Regenhose und/oder Gamaschen sind bei schweren Regen schon fast unausweichlich. Klasse ist auch ein Notfallponcho, den du platzsparend in der Tasche unterbringen kannst, falls dich der Regen einmal überrascht!
Ein nachhaltiger Arbeitsweg auch dann, wenn Radfahren einfach nicht möglich ist
Wenn auch du deinen Arbeitsweg nachhaltiger gestalten willst, schau dir doch meine anderen Artikel zu diesem Thema an! Hier geht es um umweltfreundliches Autofahren, denn die allermeisten Pendler sind nun mal auf ihr Auto angewiesen und können kaum aufs Rad umsteigen. Aber auch dann kann man einiges tun, um seine Emissionen zu senken und dabei auch noch den Verbrauch zu senken, was gerade heute bares Geld spart! Und mehr zum Thema Radpendeln kannst du hier lesen.
Hast du auch schon mal übers Radpendeln nachgedacht? Oder lässt deine Strecke oder dein Beruf das nicht zu? Lass doch einen Kommentar mit deinem Feedback da!